Dienstag, 7. September 2010

Tage 34-37: Bergab und auf nach Barcelona

"Alles, was man rauffaehrt, faehrt man auch irgendwann wieder runter" - Eine "Weisheit", die wir uns im Laufe unserer Tour immer wieder vor Augen gefuehrt haben und von der wir nun nach den Anstrengungen der Vortage profitieren sollten.

Ins Land des Fussball-Weltmeisters (Tag 34)


Durch Andorra rollten wir am 34. Tag eigentlich komplett durch. Morgens stiegen wir auf unsere Raeder, traten ein, zwei Mal in die Pedale und den Rest besorgte dann die Schwerkraft. Ohne weiter treten zu muessen, fuhren wir die meiste Zeit mit einer Geschwindigkeit von 40-60 km/h durch Andorra. Erst in Andorra La Vella, der Hauptstadt des kleinen Staates, mussten wir unsere Muskeln wieder zur Arbeit bitten, als wir uns die Stadt naeher anschauen wollten. Hier hatte Przemek dann einen Platten, verursacht durch ein defektes Ventil. Doch gluecklicherweise fanden wir einen Fahrradladen, der an diesem Samstag Nachmittag noch geoeffnet hatte. Bald ging die Abfahrt dann weiter und wir ueberschritten die Grenze nach Spanien. Jetzt wurde uns auf einmal klar, wie weit wir schon gekommen waren!



















Auch nach der Grenzueberquerung ging es weiterhin bergab und so fuhren wir noch ein paar Kilometer ins Landesinnere Spaniens, bis wir abend unsere Zelte auf einer angenehm weichen Gruenflaeche aufschlugen.


Was fuer eine Gegend !? (Tag 35)

Als wir in Andorra La Vella pausierten, sahen wir der Strecke nach Barcelona muerrisch entgegen. Wir erwarteten eine sehr oede und langweilige Etappe bis zu der Stadt, die urspruenglich mal unser Tour-Endziel war. Doch was hatten wir uns da getaeuscht ??




Es ging nach wie vor bergab und die Gegend war atemberaubend! Reisefreunden koennen wir Nordspanien, nach dem, was wir davon gesehen haben, absolut weiterempfehlen. Auch mit dem Auto duerfte man hier auf seine Kosten kommen. Tolle Schluchten, viele kleine Tunnel, ringsum Berge, Fluesse und Seen ... einfach klasse, wir waren hellauf begeistert und wollen an dieser Stelle einfach mal die Bilder fuer sich sprechen lassen ...




















Gegen Nachmittag schockte uns dann ein sehr langer Anstieg. Wir hatten eigentlich erwartet, dass wir nun erstmal nur noch bergab fahren wuerden, doch da wir uns streckenweise auch strikt westwaerts bewegten, mussten wir bis Barcelona noch ein paar Anstiege in Kauf nehmen. Es war Sonntag und wir fanden keinen Laden, der noch geoeffnet hatte. Unser Trinkwasser war fast aufgebraucht und dann kam dieser nicht gerad leicht zu nehmende Anstieg, der laenger und laenger zu werden schien. Doch wir kaempften uns hoch, in der Hoffnung, dass das Ende des Anstiegs bald kommen wuerde - und dann kam das Schild, das uns fast die Schuhe auszog: Collada de Clara - 880 m . Wir hatten, ohne es zu ahnen, nochmal eben einen 880 Meter-Berg befahren.


Anschliessend ging es dafuer wieder ein ganzes Stueck bergab und im naechsten Ort fanden wir auch einen asiatischen Wirt, der uns die Wasserflaschen gratis mit eiskaltem Wasser aus dem Zapfhahn auffuellte. Die folgenden Kilometer waren wieder sehr angenehm zu fahren und fuehrten uns nach 120 an diesem Tag gefahrenen Kilometern bis kurz hinter Manresa. Sehr amuesiert waren wir an diesem Tag noch ueber ein Strassenschild, das vor Glaette warnte. Glaette bei fast 40 Grad Celsius!? Es gilt wohl nur im Winter ...















Im Garten von netten Spaniern (Tag 36)

Lange schien es ein verlorener Tag zu werden. Wir erreichten Terrassa, das wir als "das Tor nach Barcelona" bezeichneten, zwar sehr schnell und fuhren auch am in einem Gebirge gelegenen Kloster Montserrat vorbei, versackten kurz darauf jedoch in einem Internet Cafe, in dem wir sehr viel Zeit fuer den Blog aufwendeten. Die Internet Cafes in Spanien sind halt nicht die modernsten der Welt, um es mal so zu sagen ...


Im Hintergrund das Gebirge "Montserrat", in dem sich das gleichnamige Kloster befindet

So schafften wir anschliessend nur noch eine sehr kurze Strecke und erreichten lediglich Rubi, einen Vorort Barcelonas. Hier wurde es allmaehlich dunkel und wir suchten nach einem Schlafplatz. In einem Park einer relativ reichen Wohngegend wollten wir unsere Zelte aufbauen, doch ein Jogger schien uns ins Visier genommen zu haben. Wir ueberlegten lange, ob wir hier wirklich aufschlagen sollten oder ob dieser Herr nicht vielleicht die Polizei rufen wuerde, da er immer wieder nach uns schaute.

Es war jedoch schon so dunkel, dass wir keine andere Wahl hatten und begannen, unsere Zelte aufzubauen, da rief uns ein junges Paar zu sich an den Zaun. Es war der Jogger mit seiner Frau. Sie luden uns ein, unsere Zelte bei ihnen im Garten zu platzieren, da sie dort sicher vor Hunden und Dieben waeren. Wir unterhielten uns mit dem Mann, dessen Namen wir als "Jabell" oder so aehnlich in Erinnerung haben, noch ueber unsere Reise und unser naechstes Ziel Barcelona und er lud uns sogar noch zu einem kuehlen Bier ein. Wie man sich doch in Menschen taeuschen kann!? Er hatte nur nach uns geschaut, weil er schon ahnte, was wir vorhatten und um uns dann zu sich einzuladen. An dieser Stelle nochmal ein herzliches "Gracias"!

B A R C E L O N A (Tag 37)


Von Rubi aus hatten wir es nicht mehr allzu weit bis nach Barcelona. "Jabell" hatte uns noch eine sehr gute Strecke beschrieben, die leider einen nochmal etwas laengeren Anstieg enthielt. Diesen gemeistert, hatten wir dann jedoch einen tollen Blick ueber die ganze Stadt und fuhren nach einer netten Abfahrt mit hohem Tempo nach Barcelona ein.

Unser am Anfang unserer Tourplanungen gesetztes Ziel Barcelona waere damit schon einmal geschafft! Von nun an wollten wir auch erst einmal etwas langsamer machen und die Zeit am Mittelmeer geniessen. Wir stimmten uns ab, den Schlenker ueber Zaragoza wegzulassen und nach einem zweitaegigen Aufenthalt in Barcelona ohne Umwege direkt in Richtung Valencia weiterzufahren.


Um unseren Campingplatz zu erreichen, mussten wir dann noch durch die ganze Stadt fahren. Hierbei kamen wir zufaellig am Stadion von Espanyol Barcelona vorbei.


Den Folgetag verbrachten wir auch noch in Barcelona. Mehr darueber in Kuerze !

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Countdown

Created by OnePlusYou