Die letzten Wochen haben wir nie welche gesehen und in dieser Nacht schliefen wir nur einige Meter entfernt von einem.
Die Neugier uebermannte uns und wir sprachen den Schlafenden an. Wie sich herausstellte, war er Deutscher, hiess Dirk und kam aus Muenchen. Auch er war mit dem Rad aus Deutschland unterwegs, bis nach Almeria. Da unsere Routen uebereinanderstimmten und er uns sofort sympathisch war mit seiner lockeren Art, entschieden wir uns zusammenzufahren.
Knapp 30km fuhren wir Erfahrungen austauschend und uns kennenlernend nach Alicante bis die Sonne so stark wurde, dass wir uns darauf einigten eine mehrstuendige Pause einzulegen. Ein schoener Park mit See und Wasserfall wurde zu unserem Ruhepunkt, wo wir im Schatten unsere Isomatten ausbreiteten, leckere Kaesespaetzle assen, lasen und einfach nur entspannten.
Am spaeten Nachmittag besprachen wir den weiteren Routenverlauf. Dirk war ein Nachtfahrer, d.h., dass er manchmal sogar bis 2h oder 3h in der Nacht fuhr und dafuer Mittags- und Nachmittagszeit voellig kilometerfrei verbrachte. Da wir zwar keine Lichtanlagen an unseren Raedern hatten, Dirk aber eine, die min. fuer 3 Personen reichte, wurden wir mit dem Vorschlag warm eine Nachtfahrt zu machen.
Bis nach Cartagena, das zu diesem Zeitpunkt (17h) noch knappe 100km entfernt war, wollten wir kommen, so unser hochgestecktes Ziel.
Dies schafften wir dann auch fast. In El Alger machten wir Halt, da Tobi auf einmal keine Luft mehr im Hinterreifen hatte. Diagnose: Platten.
Diesen wollten wir am naechsten Morgen flicken.
So bauten wir unsere Zelt sichtgeschuetzt in der Naehe auf und verspeisten ein kleines aber feines Abendessen, tranken ein Bier und redeten bis es 1h nachts war und wir uns entschieden schlafen zu gehen.
Tag 48 - Wir standen etwas frueher auf, flickten den Platten und fuhren gemeinsam weiter nach Cartagena rein.
Dort hielten wir uns nicht lange auf, sondern steuerten sofort wieder die Mittelmeerkueste in Puerto de Mazzaron an. Auf dem Weg dahin mussten wir jedoch noch einige Huegel und einen Berganstieg bezwingen.
Die Abfahrt entlohnte uns jedoch mit einer extrem hohen Geschwindigkeit fuerstlich. Ganze 82,37km/h zeigte der Tacho an! Im Ort angekommen fanden wir ein schoenes Plaetzchen zum Ausruhen, wo wir auch noch in einer kleinen Bucht den Schweiss der Anstiege abwaschen konnten.
Ausserdem fuehrten wir auch ein paar Reparaturen an unseren Fahrraedern durch wie z.b. Bremsklotzwechsel, Nachziehen von Schrauben.Weiter ging es dann gegen 19h. Durch Mazzaron und ueber einige Huegel nach Umbrias, wo uns eine lange, fordernde Bergetappe erwartete. Fast 10km ging es bei Mondschein und sternenklarem Himmel nur nach oben bis uns die genauso lange Abfahrt wieder ans Meer brachte, wo wir einen schoenen Platz unter einer Palme fanden und diesmal gegen 3h einschliefen.
Tag 49 - Nach nur wenigen Stunden Schlaf war die Sonne wieder so stark, dass sie ein Schlafen im Zelt unmoeglich machte und die in Suedspanien allgegenwaertigen Fliegenhorden so nervig, dass es auch ausserhalb, im Schatten, nicht moeglich war in Ruhe weiterzuschlummern. So stiegen wir auch wieder schnell auf unsere Raeder und fuhren wie so oft einige Huegel rauf und runter und ein darauffolgendes langes Stueck Ebene bis nach Garrucha, wo wir einen sehr schoenen Strand fanden, an dem wir uns breit machten.
Gestaerkt von einer Riesenportion Nudeln und geschwaecht vom vielen Schwimmen im Meer, wollten wir heute Abend wieder ein langes Stueck schaffen, so das Ergebnis unseres drei-koepfigen Planungsteams.
Am Abend waren es schon wieder um die 100, als wir in Las Negras am Strand ankamen, dort keine Zelte aufbauten, nur in unseren Schlafsaecken einschliefen und eine sehr erholsame Nacht verbrachten.
Tag 50 - Leider wieder eine zu kurze, da die Sonne wie so oft etwas dagegen hatte.
Vielleicht haetten wir irgendwie noch einen Weg gefunden weiterzuschlafen, aber Dirk schaffte es uns mit seiner Motivation anzustecken, da ihn nur noch knapp 30km von dem Strand trennten, an dem er die naechsten Tage mit Klettern und purer Erholung verbringen wollte.
Auch wir wollten endlich nach Almeria, ab wo laut Karte es flacher werden sollte und wir endlich Zeit haetten unseren rausgefahrenen Kilometer- und Zeitpuffer wieder etwas schrumpfen zu lassen und unseren mueden Beinen nach diesen drei Powertagen etwas Erholung zu goennen.
Also fuhren wir, unter anderem eine knackige 10%-Steigung hinauf, bis kurz vor San José, wo wir uns von Dirk verabschiedeten und wieder zu zweit unterwegs waren.
Dirk, du warst eine Bereicherung & es waren sehr geile 3 1/2 Tage mit dir!! Alles Gute! :)
Euch zwei Jungs hat mir der Himmel geschickt! Das Rumdümpeln hatte endlich ein Ende und es wurde richtig gut Stecke gemacht : )
AntwortenLöschenEs war mir ein großes Vergnügen mit euch zu biken!
Nochmals "Hut ab" vor eurer Tour!!! HAMMER!!!
Freut mich auch zu lesen das bei euch noch alles gut gelaufen ist und ihr auch wieder heil in Deutschland angekommen seit!
Die besten Wünsche an euch!!
Herzlichen Gruß!
Dirk