Nachdem wir also bereits die Nacht auf belgischem Boden verbracht hatten, waren wir nun ganz gespannt, wie denn dieses kleine Land bei Tageslicht aussehen wuerde. Eher wie Holland oder doch schon wie Frankreich? Offen gestanden, waren wir dann eher enttaeuscht von den ersten Ortschaften, denn sowohl die Sprache als auch die Architektur/Landschaft sind gleichgeblieben.
Doch dann kam Bruegge!
Da wir beide schon den Film "Bruegge - Sehen... und sterben?" gesehen haben und beide fasziniert von der Schoenheit dieser Stadt im Film waren, nahmen wir heute gerne den 25km langen Umweg in Kauf um uns selbst ein Bild zu machen.
Kurz gesagt: Die Altstadt ist wirklich wunderschoen!
Alte Gebaeude und verwinkelte Straßen, ueberragt von hohen Kirchtuermen und durchflutet von Fluessen, leider aber auch ueberflutet von einer Schar fotosuechtiger Touristen, was unsere Begeisterung aber nur wenig truebte, da wir uns dann doch trotz unserer sperrigen Raeder relativ problemlos ueberall hindurchschlaengeln konnten. Nach dem Einkauf frischen Proviants machten wir dann auch Bekanntschaft mit einem wahren Bruegger, Johnny Twofingers. Einem Mann mit langem Bart und langen Haaren und auch einem langen Grinsen, dass er beim Betrachten unserer Zweiraeder offenbarte. Interessiert fragte er uns ueber unsere Tour und unsere Ausruestung aus. Schliesslich gab er uns noch die Kontaktdaten von einem anderen Reisenden, bei dem wir gerne vorbeischauen koennten und zeichnete uns eine Karte. Was angesichts unserer Grundeinstellung fuer den Tag in Belgien keine extra Karte zu kaufen und nur nach Gefuehl und Ausschilderung (die leider ganz und gar nicht an das hollaendische Niveau rankommt) zu fahren, ganz praktisch war. Wir trennten uns, trafen ihn beim Stadtbummeln jedoch noch zwei mal wieder. Und immer wieder gab er uns interessante Tipps. Danke dir Johnny!
Zum Abschluss unseres Stadt-Sightseeings goennten wir uns noch jeder eine Portion der beruehmten belgischen Pommes Frites. Leider bekamen wir nur ganz normale Pommes Frites, wie man sie aus Deutschland kennt. Tipp: Lieber bei einer der Dutzenden Fritturs in den Doerfern kaufen, die sich auf die Zubereitung dieser edlen Speise spezialisieren.
Da wir heute noch versuchen wollten, die franzoesische Grenze zu erreichen, machten wir uns auf in Richtung De Panne. Die Fahrt dorthin war gepraegt von starkem Gegenwind und endlosen Geraden. Einer verheerenden Kombination! Zur Staerkung unserer Motivation griffen wir daher erst einmal auf ein gutes Jupiler-Bier zurueck und hoerten die belgische Nationalhymne, die wir beim Grenzuebertritt ausgelassen hatten, um uns noch einmal klarzumachen, in welchem Land wir uns denn gerade befinden. Wenn auch nicht mehr fuer lange, so doch noch fuer eine Nacht.
Nach einigen harten Kilometern entschieden wir uns naemlich noch vor der Grenze halt zu machen.
In Koksijde fuhren wir auf einen Campingplatz, duschten, aßen Cassoulet aus der Dose und gaben unseren elektronischen Geraeten noch eine Portion Strom bevor wir gespannt auf den naechsten Tag einschliefen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen